Niedrigste Gewerbesteuer in Deutschland: Wo Unternehmen am wenigsten zahlen

Die Gewerbesteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für deutsche Kommunen und eine bedeutende Steuer für Unternehmen. Ihre Höhe variiert jedoch stark je nach Standort, da jede Gemeinde ihren eigenen Hebesatz festlegt. Für Unternehmen kann die Wahl des richtigen Standorts einen erheblichen Einfluss auf die Steuerbelastung haben. In diesem Artikel erfahren Sie, wo die niedrigste Gewerbesteuer in Deutschland erhoben wird, welche Gemeinden den niedrigsten Hebesatz in Deutschland bieten und wie Unternehmen davon profitieren können.
Was ist eine Gewerbesteuer?
Die Gewerbesteuer ist eine Steuer, die von den Gemeinden auf den Gewerbeertrag eines Unternehmens erhoben wird. Sie betrifft nahezu alle Unternehmen, die gewerblich tätig sind, darunter Kapitalgesellschaften wie GmbHs und AGs sowie Personengesellschaften und Einzelunternehmer, die einer gewerblichen Tätigkeit nachgehen. Freiberufler, wie Ärzte oder Anwälte, sind von der Gewerbesteuer ausgenommen, da sie nicht als Gewerbetreibende gelten.
Die Höhe der Gewerbesteuer hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:
- Der Gewerbeertrag, der den zu versteuernden Gewinn des Unternehmens darstellt.
- Der Hebesatz, den jede Gemeinde individuell festlegt.
Niedrigster Hebesatz Deutschland: Wo zahlen Unternehmen am wenigsten?
Der niedrigste Hebesatz in Deutschland spielt eine entscheidende Rolle bei der Höhe der Gewerbesteuer. Der Hebesatz bestimmt, wie viel Prozent des ermittelten Steuermessbetrags als Gewerbesteuer an die Gemeinde zu zahlen sind. Dieser Steuermessbetrag ergibt sich aus dem Gewerbeertrag des Unternehmens, multipliziert mit der bundeseinheitlichen Steuermesszahl von 3,5 %.
Die niedrigste Gewerbesteuer in Deutschland findet man häufig in kleineren Gemeinden oder ländlichen Regionen, die Unternehmen mit attraktiven Hebesätzen anlocken wollen. Der niedrigste Hebesatz in Deutschland liegt gesetzlich bei mindestens 200 %, wobei es einige wenige Gemeinden gibt, die diesen niedrigen Satz tatsächlich anwenden. Zum Vergleich: In Großstädten wie München oder Frankfurt liegt der Hebesatz oft zwischen 400 % und 900 %, was die Gewerbesteuer dort deutlich höher macht.
Wo findet man die niedrigste Gewerbesteuer in Deutschland?
Die Gemeinden mit der niedrigsten Gewerbesteuer in Deutschland liegen in der Regel in wirtschaftlich weniger stark entwickelten Regionen oder ländlichen Gebieten. Einige Beispiele für Gemeinden mit einem besonders niedrigen Hebesatz sind:
- Garching an der Alz (Bayern): Mit einem Hebesatz von 200 % gehört Garching an der Alz zu den Gemeinden, die den niedrigsten Hebesatz in Deutschland anbieten. Diese Region zieht vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen an, die von der niedrigen Steuerbelastung profitieren möchten.
- Norderfriedrichskoog (Schleswig-Holstein): Diese Gemeinde ist bekannt dafür, einen der niedrigsten Hebesätze in Deutschland zu haben. Mit ebenfalls 200 % zieht die Gemeinde Unternehmen an, die ihre Steuerlast minimieren wollen.
- Zossen (Brandenburg): Zossen in der Nähe von Berlin bietet ebenfalls einen der niedrigsten Hebesätze Deutschlands mit 200 %. Dies ist besonders attraktiv für Unternehmen, die in der Nähe von Berlin tätig sein möchten, aber die hohen Hebesätze der Hauptstadt vermeiden wollen.
- Ingersheim (Baden-Württemberg): Diese kleine Gemeinde in Baden-Württemberg gehört ebenfalls zu den Orten mit einem Hebesatz von 200 % und bietet Unternehmen damit eine attraktive Möglichkeit, die Gewerbesteuer zu senken.
Wie wirkt sich der niedrigste Hebesatz in Deutschland auf Unternehmen aus?
Die Wahl des richtigen Standorts kann für Unternehmen erhebliche steuerliche Vorteile bieten. Der niedrigste Hebesatz in Deutschland ermöglicht es Unternehmen, ihre Steuerlast deutlich zu senken und so mehr finanzielle Mittel für Investitionen, Wachstum oder andere geschäftliche Aktivitäten zur Verfügung zu haben. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen, die häufig auf eine schlanke Kostenstruktur angewiesen sind, kann ein niedriger Hebesatz einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen.
Um die Unterschiede zu verdeutlichen, hier ein Beispiel:
Ein Unternehmen hat einen Gewerbeertrag von 100.000 Euro. Die Berechnung der Gewerbesteuer erfolgt folgendermaßen:
- Steuermessbetrag: 100.000 Euro x 3,5 % = 3.500 Euro
- Gewerbesteuer mit niedrigstem Hebesatz von 200 %: 3.500 Euro x 200 % = 7.000 Euro
- Gewerbesteuer mit einem Hebesatz von 400 % (wie in vielen Großstädten): 3.500 Euro x 400 % = 14.000 Euro
In diesem Beispiel würde das Unternehmen in einer Gemeinde mit einem Hebesatz von 200 % nur die Hälfte der Gewerbesteuer zahlen wie in einer Stadt mit einem Hebesatz von 400 %. Die Differenz von 7.000 Euro kann dann in andere Geschäftsbereiche reinvestiert werden.
Welche Faktoren neben der Gewerbesteuer sollten Unternehmen berücksichtigen?
Obwohl die niedrigste Gewerbesteuer in Deutschland einen klaren Vorteil bietet, sollten Unternehmen auch andere Faktoren in ihre Standortwahl einbeziehen. Ein niedriger Hebesatz allein reicht nicht aus, um den Erfolg eines Unternehmens zu garantieren. Weitere wichtige Überlegungen sind:
- Infrastruktur: Gemeinden mit niedrigen Hebesätzen befinden sich häufig in ländlichen Gebieten, die möglicherweise nicht die gleiche infrastrukturelle Anbindung oder Verfügbarkeit von Fachkräften bieten wie größere Städte.
- Kundennähe: Unternehmen, die auf den direkten Kontakt zu Kunden angewiesen sind, sollten überlegen, ob ein Standort in einer ländlichen Region oder kleineren Gemeinde sinnvoll ist. Möglicherweise ist die Nähe zu Großstädten oder Ballungsräumen trotz höherer Steuern von Vorteil.
- Zulieferer und Logistik: Auch die Nähe zu wichtigen Zulieferern und logistischen Knotenpunkten kann ein entscheidender Faktor für die Standortwahl sein. Hier müssen Unternehmen abwägen, ob die Steuerersparnis den potenziellen Nachteilen eines abgelegenen Standorts entgegenwirkt.
Fazit: Die niedrigste Gewerbesteuer in Deutschland als Standortvorteil nutzen
Die niedrigste Gewerbesteuer in Deutschland und der niedrigste Hebesatz in Deutschland bieten Unternehmen eine attraktive Möglichkeit, ihre Steuerlast zu minimieren. Gemeinden mit einem Hebesatz von 200 % ziehen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen an, die ihre Ausgaben schlank halten und mehr finanzielle Mittel in ihr Wachstum investieren möchten.
Dennoch sollte die Wahl des Standorts nicht ausschließlich von der Höhe der Gewerbesteuer abhängen. Faktoren wie die Infrastruktur, Kundennähe und die Verfügbarkeit von Fachkräften sind ebenso entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein. Ein Standort mit einer niedrigen Steuerlast kann für Unternehmen große Vorteile bringen, sollte jedoch im Gesamtkontext der Unternehmensstrategie betrachtet werden.